“70 Jahre Unabhängigkeit Indiens“ in Bad Nauheim

Im Rahmen der Interkulturellen Woche Wetterau lud der Internationale Club Bad Nauheim am Wochenende, 16./17. September 2017,  anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum “70 Jahre Unabhängigkeit Indiens“ zu einer Kunst und Fotoausstellung ins Alte Rathaus in Bad Nauheim ein. Besondere Gäste waren der Einladung gefolgt, so Generalkonsulin Frau Pratibha Parkar vom Indischen Generalkonsulat Frankfurt.

Generalkonsulin Frau Pratibha Parkar vom Indischen Generalkonsulat Frankfurt, 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel, Bürgermeister Klaus Kreß (Foto: U. Leichtweiß)

Sie hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen und richtete ein Grußwort an das zahlreich erschienene Publikum. Der neu gewählte Bürgermeister Klaus Kreß begrüßte seinerseits herzlich die Anwesenden und 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel überreichte der Generalkonsulin ein Jugendstilbuch von Bad Nauheim als Gastgeschenk.

Bürgermeister Klaus Kress begrüßt die Anwesenden (in der 1. Reihe v.r. 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel, Generalkonsulin Pratibha Parkar, Social Secretary Mridula Singh, Jagjeet Anders, Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick) (Foto: U. Leichtweiß)

Eine kleine Ungenauigkeit in der Übersetzung brachte das Publikum zum Schmunzeln: Frau Parkar sprach in ihrer Rede von Bad Nauheims „healing water“, also heilendem Wasser. In der Übersetzung wurde dies zum „Heiligen Wasser“.

Ursula Leichtweiß, stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Clubs, erläuterte in ihrer Begrüßungsansprache, die Beweggründe zu dieser Veranstaltung in Bad Nauheim. Eines der wichtigsten Ziele des Internationalen Clubs Bad Nauheim sei der „Kulturaustausch“, der Dialog über Herkunftsländer, Kultur und Religion der in Bad Nauheim lebenden Menschen mit fremdländischen Wurzeln. Frau Jagjeet Anders, Vereinsmitglied indischer Herkunft, engagiere sich seit vielen Jahren durch kulturelle Veranstaltungen zu ihrem Heimatland Indien. Maßgeblich sind all diese Veranstaltungen, so auch die heutige, durch ihr Interesse geleitet, die indische Kultur im Sinne von kultureller Vielfalt und gelingendem kulturellen Miteinander in Deutschland, ihrer Wahlheimat, bekanntzumachen.

Die Kunst- und Fotoausstellung wurde von auswärtigen und Bad Nauheimer Künstlern gestaltet: Suneel Ahluwalia (Bad Nauheim), Rano Chhatwal (Dorsten), Dimitri Kandidov (Frankfurt), Anna Krishnan (Frankfurt), Kruti Mandre (Bad Soden), Heidemarie Pandey (Frankfurt). Historische Fotos (J. Anders, Prof. Dr. G. Dharampal und K. Khan) ergänzten die Ausstellung mit bemerkenswerten Einblicken zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zur Zeit Mahatma Gandhis und der ersten Premierminister Indiens.

In besonderem Maße engagierte sich Klaus Ritt, Vorsitzender des Kunstvereins Bad Nauheim, mit der Auswahl der aussagekräftigen, beeindruckenden Bilder und Fotos, der Planung und zeitaufwändigen Installation dieser Ausstellung.

In einem von Frau Mridula Singh, Social Secretary im Generalkonsulat, durchgeführten Interview gaben die Künstler Auskunft zu ihren Werken und ihrer Beziehung zu Indien.

Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick, Leiterin der Abteilung Geschichte am Südasien-Institut der Universität Heidelberg, informierte durch einen sehr interessanten und anschaulichen Vortrag mit dem Titel „Endspiel“ des British Raj über die Geschichte der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947.

Es schloss sich eine rege Diskussion zum Thema an, wobei manches Gespräch beim anschließenden Verzehr von köstlichen indischen Snacks weitergeführt wurde.

Die Veranstaltung wurde durch eindrucksvolle indische Tanzdarbietungen, traditionelle Bharatnatyam Tänze, von Schülerinnen der Indischen Tanzakademie „Bharathi Avireddy“ aus Frankfurt bereichert.

Die Tänzerinnen der Indischen Tanzakademie Frankfurt (Foto: U. Leichtweiß)

An beiden Veranstaltungstagen informierte die evangelische Kirchengemeinde Bad Nauheim über die dreißigjährige Partnerschaft zwischen der Nordindischen Diözese Amritsar und den Dekanaten Bad Vilbel und Wetterau. Dr. Christine Kunert (Bad Nauheim Fairtrade-Stadt) und Agnes Römer vom Verein „Bad Nauheim fair wandeln“ zeigten eine aktuelle Möglichkeit der Verbindung zu Indien, nämlich durch gerechten Handel auf. Einige indische Produkte aus dem großen Sortiment des Weltladens hatten sie mitgebracht.

Am Sonntag nahm Edgar von Neufville die anwesenden Besucher mit auf eine Reise durch das „Mystische Indien“. „Der Film führt quer durch das geheimnisvolle, farbenprächtige und mit berauschenden Kulturgütern gesegnete Land.“ Mit diesen Worten beschreibt Edgar von Neufville seinen Blick als Betrachter einer fremdartigen, faszinierenden Welt: Indien.

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